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Pressemitteilungen

Berlin, 30.04.2019
Klima-Proteste erhalten vermehrt Zuspruch von Kulturschaffenden

Mehr als 1400 Künstlerinnen und Künstler haben bis zum heutigen Tag die Stellungnahme der „Artists for Future“ unterzeichnet. Damit hat sich die Zahl der Unterstützer in den vergangenen zwei Wochen vervierfacht. Mit der Erklärung, die am 15. April auf der Website artistsforfuture.org veröffentlicht wurde, solidarisieren sich Kulturschaffende aus Musik, Literatur, Darstellender und Bildender Kunst mit den Klimaprotesten „Fridays for Future“. Vertreten sind sämtliche Genres von Theater, Film und Kabarett über Popmusik, Chanson und klassischer Musik bis hin zu Malerei, Performance-Kunst und Design.

Der Liedermacher Konstantin Wecker, der zu den Erstunterzeichnern gehört, sagte im Gespräch mit MDR Kultur auf die Frage, warum er die Proteste unterstütze: „Es ist sehr notwendig und wichtig, dass diejenigen, denen wir diese Erde eingebrockt haben, nämlich unsere Kinder, unsere Enkelkinder, jetzt ihren Mund aufmachen. Ich finde das großartig!“

Seit dem Wochenende liegt die Stellungnahme nicht nur auf Deutsch und Englisch, sondern auch in italienischer Sprache vor. Angeregt hat die Übersetzung der österreichische Kameramann Peter Zeitlinger, der selbst in Italien lebt und dort die Proteste der Fridays-for-Future-Bewegung vor Ort aktiv unterstützt.

Mit der Stellungnahme wollen die Künstler darauf hinweisen, wie dringend ein Umdenken in Gesellschaft und Politik beim Thema Klima- und Umweltschutz ist. Sie nehmen sich dabei auch selbst in die Pflicht, wenn es im Text heißt: „Kunst reflektiert und schafft gesellschaftliche Realitäten. Oder stellt sie in Frage. Deshalb tragen wir eine Mitverantwortung für das, was gesellschaftlich als normal wahrgenommen wird. Das betrifft insbesondere die Frage, wie wir miteinander und mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen umgehen – sowohl in unserem direkten Umfeld als auch global.“

Für die kommenden Wochen wird eine intensivere Zusammenarbeit zwischen „Fridays for Future“ und „Artists for Future“ ins Auge gefasst, um den politischen Forderungen der Schülerinnen und Schülern mehr Gewicht zu verleihen. Gefordert wird unter anderem, die Energieversorgung in Deutschland bis 2035 vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen, sowie bis Ende des laufenden Jahres sämtliche Subventionen für fossile Energieträger abzuschaffen.

Die gemeinsame Stellungnahme der Artists for Future ist unter der Webseite artistsforfuture.org einsehbar und kann weiterhin von Künstlerinnen und Künstlerinnen über die Webseite unterzeichnet werden. Auf einer Unterseite werden alle bisherigen Unterzeichnenden aufgeführt.

Vergangene Pressemitteilungen

Berlin, 15.04.2019
Künstler solidarisieren sich mit Klima-Protesten „Fridays for Future“

Unter dem Titel „Artists for Future“ haben Künstlerinnen und Künstler eine Stellungnahme mit Erstunterzeichnern veröffentlicht, um sich mit den Klima-Protesten „Fridays for Future“ zu solidarisieren. Über ihre Beweggründe schreiben sie auf der Website artistsforfuture.org:

„Die konkrete Bedrohung unserer natürlichen Lebensgrundlagen durch Klimawandel und Umweltzerstörungen betrifft uns alle. […] Die negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit, Demokratie und Menschenrechte sind kaum absehbar. Deshalb müssen wir schnell handeln und dringend eine neue politische Rahmensetzung einfordern. Die Kunst ist ebenfalls von den tiefgreifenden Veränderungen betroffen, wenn auch weniger offensichtlich als andere Bereiche der Gesellschaft. Darauf möchte die Initiative #Artists4Future aufmerksam machen. Wir legen einen Fokus auf die gesellschaftspolitische Verantwortung von Kunst und wollen mit dazu beitragen, dass die notwendigen Proteste für mehr Umwelt- und Klimaschutz breite Unterstützung erfahren.“

Auf die Frage, warum er zu den Erstunterzeichnern der Stellungnahme gehört, sagt der Kabarettist Christoph Sieber: „Damit der Druck auf die politisch Handelnden größer und größer wird, deshalb unterstütze ich Fridays for Future!“ Seine Kolleginnen Sarah Hakenberg und Anny Hartmann unterstreichen das. Hakenberg dazu: „Jeder einzelne sollte in seinem Tun für den Klimaschutz Verantwortung tragen. Vor lauter Eigenverantwortung sollten wir aber auf keinen Fall vergessen, Druck auf die Politiker auszuüben, so dass beschlossene Klimaziele eingehalten werden.“ Und Hartmann ergänzt: „Was die Schüler da jeden Freitag auf die Beine stellen, ist großartig und nötig“, um dann ironisch hinzuzufügen: „Der einzige Unterricht, der wichtiger sein könnte als die Proteste, ist wohl der Schwimmunterricht.“

In der Stellungnahme heißt es, man verfolge die Proteste „mit Respekt und Dankbarkeit“ und sei „aufgefordert, den von den Schülern aufgebauten Druck zu erhöhen und gemeinsam die Entscheidungsträger zum Handeln zu bewegen“, denn: „Das Kernanliegen der Proteste – die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten – sollte für unsere Regierungen eine Selbstverständlichkeit sein. […] Teile der öffentlichen Debatte über die Proteste sind irritierend: Wir erleben ablenkende Diskussionen zum Thema Schulpflicht, die hetzerische Diffamierung von Beteiligten in den sozialen Netzwerken und leicht durchschaubare Versuche einiger Politiker, die Proteste ohne erkennbaren Handlungswillen in Lob zu ersticken.“

Seit dem heutigen Montagmorgen ist es möglich, die Stellungnahme der Künstler online zu unterzeichnen, über 300 Erstunterzeichner aus Musik, Literatur, Bildender und Darstellender Kunst stellen sich bereits öffentlich hinter die Streikenden. Unter diesen sind die Singer-Songwriter Pe Werner und Alin Coen, der Musiker Max Mutzke, der Präsident der Gesellschaft der Bildenden Künstlerinnen und Künstler Österreichs Michael Pilz, die Kabarettisten Volker Pispers und Gerburg Jahnke, der Filmemacher Michael Bully Herbig, Das GRIPS-Theater Berlin, der Intendant der internationalen Händel-Festspiele Göttingen Tobias Wolff, die Comedians Hennes Bender und Johann König, die Autoren Kirsten Fuchs und Marc-Uwe Kling, der Liedermacher Konstantin Wecker und die Schauspielerin Nora Tschirner.

Die Künstler möchten junge Aktivisten mit Kreativität und Aktionen vor Ort konkret unterstützen. Die Liedermacherin Johanna Zeul tritt beispielsweise regelmäßig im Rahmen der Friday-for-Future-Demonstrationen auf und singt in ihrem Lied „Eisbär“: „Das ewige Eis gibt es nicht mehr, aber mich gibt es noch, ich bin ein Eisbär“. Den Künstlern geht es um gelebte Solidarität und die Förderung der Bewegung. Denn, wie die Musikerin und Erstunterzeichnerin Fee Badenius sagt: „Künstler können nicht nur unterhalten, sondern auch Haltung.“